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„Bremer PflegeInitiative“

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Pflege

Die Nachfrage nach Pflegefachkräften auf dem Arbeitsmarkt ist unverändert hoch. Offene Stellen lassen sich zunehmend schwerer besetzen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen zu.

Prognosen gehen von einem bundesweiten Fachkräfte- und Personalmangel in den Gesundheits- und Pflegeberufen aus, der durch die demografische Entwicklung weiter zunehmen wird.
Im Oktober 2012 unterzeichneten zwölf Partner die „Bremer PflegeInitiative“, um gemeinsam Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu erarbeiten. Die Vereinbarung fasst die gemeinsamen Ziele und Maßnahmen zusammen und legt die Rollen und Aufgaben der einzelnen Akteure fest. Vereinbart wurde ein Paket an Maßnahmen – von der Werbung um Auszubildende über die Steigerung der Ausbildungszahlen bis zur Verbesserung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes. Zur Begleitung der Maßnahmen haben sich Arbeitsgruppen gebildet.

Die Vereinbarung wird derzeit unter den Mitgliedern neu abgestimmt. Die Mitglieder der „Bremer PflegeInitiative“ sind: 

  • Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen
  • Senatorin für Gesundheit
  • Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen
  • Magistrat der Stadt Bremerhaven
  • Bundesagentur für Arbeit Bremen und Bremerhaven
  • Altenpflegeschulen im Land Bremen
  • Arbeitnehmerkammer Bremen
  • Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
  • Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e. V.
  • Jobcenter Bremen und Bremerhaven
  • Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e. V.
  • Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen e. V.

Die Mitglieder in der „Bremer PflegeInitiative“ arbeiten u. a. an folgenden Zielen:

  • Verbesserung der Qualität und der Durchlässigkeit der Ausbildung
  • Information und Werbung für die Pflegeberufe
  • Anhebung der Zahl der Ausbildungsplätze
  • zusätzlich Ausbildung in der ambulanten Pflege
  • Refinanzierung der Ausbildung
  • Einführung eines Ausgleichsverfahrens
  • Erhöhung der Zahlen in Umschulung und Qualifizierung
  • Aufwertung des Image der Pflegeberufe
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gesundheits- und Arbeitsschutz
  • Vermittlung von entsprechenden Kenntnissen in der Ausbildung und die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten in der Pflege

Bilanz nach zweieinhalb Jahren

Die bisherigen Maßnahmen wurden bei Monitoring-Veranstaltungen in den Jahren 2013 und 2015 Bilanz analysiert.

Zu den Neuerungen seit Gründung der „PflegeInitiative“ gehört u. a., dass die Altenpflegeausbildung inzwischen auch in der ambulanten Pflege stattfinden kann. Die betrieblichen Kosten der Altenpflegeausbildung in Bremen werden künftig über ein Ausgleichsverfahren unter allen Einrichtungen der Altenpflege gerecht verteilt.

Die Zahl der Erstausbildungsplätze in der Altenpflege wurde in den Jahren deutlich erhöht, von 50 Schulplätzen im Jahr 2010 auf 250 Ausbildungsplätze im Jahr 2015. Jedes Jahr sollten zudem 50 weitere Umschulungen durch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit finanziert werden, soweit Bewerberinnen oder Bewerber vorhanden sind. Dabei sollen bei Aus- und Umschulungsmaßnahmen der Arbeitsagentur und auch der Jobcenter möglichst das Ziel einer Fachkraftausbildung haben.

Die Arbeitnehmerkammer hat im Rahmen ihrer Beiträge zur „Bremer PflegeInitiative“ das Institut Arbeit und Wirtschaft an der Universität Bremen beauftragt, zwei Studien zu erstellen. Die erste Untersuchung lieferte belastbare Daten zu den folgenden Schwerpunkten: aktuelle Personalstruktur, Personalbedarf und Deckung, Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung, geringfügiger Beschäftigung und Zeitarbeit, dem aktuellen Qualifizierungsbedarf und Maßnahmen der Betriebe zur Förderung einer nachhaltigen Beschäftigung.

Um ausreichend junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und dem vorzeitigen Berufsausstieg der Beschäftigten entgegenzuwirken, muss die Pflegebranche attraktiver werden. Die Beschäftigten in der Pflege sind Expertinnen und Experten ihrer eigenen Arbeit. Das Projekt befragte Pflegekräfte aus der ambulanten und stationären Altenpflege, aus Krankenhäusern und aus verschiedenen Qualifikationsstufen, welche Handlungsempfehlungen und Maßnahmen aus ihrer Sicht notwendig sind, damit gute Arbeitsbedingungen für Beschäftigte und auch eine gute Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann. 

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Dr. Jennie Auffenberg
Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik

Am Wall 195
28195 Bremen

Tel.: 0421/36301-980
Fax: 0421/36301-995

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Dr. Kai Huter
Referentin für Arbeitsschutz- und Gesundheitspolitik

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  • Fachkräftemangel in der Pflege?

    Erschienen in: Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2021

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  • Pflegepersonal entlasten, halten und gewinnen — Handlungsbedarfe in der Bremer Krankenpflege aus Beschäftigtensicht

    Erschienen in: Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2020

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