Insgesamt hat sich der Berufsverkehr in den vergangenen 40 Jahren nahezu verdoppelt. Rund fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pendeln täglich aus dem Umland in die Städte und legen dabei durchschnittlich 30 Kilometer zurück.
Auch die Bevölkerung Bremens wächst kontinuierlich und deutlich dynamischer als die des niedersächsischen Umlands. Dennoch zieht es viele Arbeitnehmer zum Wohnen ins Umland: nach Schwanewede oder Lilienthal, nach Achim oder Stuhr. So entfiel von den insgesamt 25.000 neu geschaffenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in Bremen in den vergangenen 15 Jahren der weitaus größte Anteil (17.050) auf Pendler. Damit hält der Zwei-Städte-Staat fast 128.000 Arbeitsplätze für Einpendler vor – deren Quote liegt im Verhältnis zu allen Arbeitnehmern inzwischen bei weit über 40 Prozent.
Um die Lebenssituation der Berufspendler im Land Bremen besser einschätzen zu können, hat die Arbeitnehmerkammer auf Grundlage von Befragungsergebnissen der Mikrozensus 2000 und 2012 eine vergleichende Studie veranlasst. Es zeigte sich, dass Berufspendler unter anderem ihren Arbeitsplatz seltener wechselten, vergleichsweise gut qualifiziert seien und überdurchschnittlich verdienten.
Wie sehr die unterschiedlichen Verkehrssysteme beansprucht werden, zeigt sich deutlich an Werktagen während der Hauptverkehrszeiten – unabhängig von flexibleren Arbeitszeiten oder Homeoffice. Lagen "Wohnen" und "Arbeiten" in früheren Zeiten nahe beieinander, kam es durch die zunehmende Spezialisierung von Arbeitskräften sowie durch Standortanforderungen der Unternehmen zu größeren Distanzen.
In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die Arbeitnehmerkammer auch mit den künftigen Herausforderungen an die Verkehrssysteme. Die bevorstehenden Aufgaben hängen im Wesentlichen davon ab, wie sich Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur entwickeln, welche Verkehrsangebote es gibt und wie hoch die Kosten für Mobilität sein werden. Mit dem Verkehrsentwicklungsplans (VEP) wird der Rahmen für die zukünftige Verkehrsentwicklung im Stadtgebiet Bremen abgesteckt. Fragen wie "Wie werden sich die Menschen zukünftig in Bremen bewegen?", "Welche Strecken werden aus welchem Grund zurückgelegt?" oder "Welche Infrastrukturmaßnahmen sind notwendig, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden?" stehen dabei im Vordergrund. Die Ziele, die mit dem VEP verfolgt werden sollen, sind durchaus ambitioniert und weit gesteckt. Es ist absehbar, dass es nicht immer gelingen wird, diese gleichberechtigt und ohne Priorisierung umzusetzen.
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Dr. Dominik Santner
Referent für Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik
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