Die Wirtschaftsentwicklung ist entscheidend für die Zahl der Arbeitsplätze und ihre Entwicklung. Wo Bremens Wirtschaft im bundesweiten Vergleich steht und wie sie sich entwickelt, sagt auch ein Blick auf das Bruttoinlandsprodukt aus.
Wie sicher sind die Arbeitsplätze in Bremen, wie gut ist die Wirtschaft des Landes im Vergleich zu anderen Bundesländern aufgestellt und wie sind die Prognosen? Aufschluss über Fragen wie diese kann das Bruttoinlandsprodukt (BIP) geben. Als zentraler Indikator für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft ist das Bruttoinlandsprodukt die Summe der Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres erwirtschaftet werden – bereinigt um Vorleistungen sowie Steuern und Subventionen.
Das BIP ist rein quantitativ und wird seit Jahren zu Recht kritisiert: Ehrenamtliches Engagement geht hier ebenso wenig ein wie die Kinderziehung. Ausgaben, die etwa durch Umweltschäden oder das Rauchen entstehen, erhöhen das Bruttoinlandsprodukt genauso wie der Bau eines Kindergartens. Wird über Wirtschaftswachstum gesprochen, sollte man dies immer im Hinterkopf behalten. Für die Beurteilung der Arbeitswelt müssen auch Faktoren wie die Einkommens- und Rentenentwicklung und etwa, ob Vollzeitstellen oder Minijobs entstanden sind, betrachtet werden. Die Arbeitnehmerkammer Bremen berücksichtigt ergänzende Indikatoren in ihrem Statistischen Jahresbericht.
Bei aller Kritik sagt die Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes doch einiges über die wirtschaftliche Situation des Landes aus, vor allem im Hinblick auf die Entwicklung sowie im regionalen Vergleich. So zeigen die aktuellen Zahlen zwar, dass die bremische Wirtschaft überdurchschnittlich wächst, der langfristige Vergleich aber macht deutlich, dass das Wirtschaftswachstum Bremens seit 2009 der Entwicklung im Bundesgebiet hinterher hinkt. Auch die Entwicklung bei den Arbeitsplätzen bleibt, wie schon im vergangenen Jahr, hinter der im Bundesgebiet zurück.
Betrachtet man die Struktur des BIP, fällt die hohe Bedeutung der Industriebetriebe und die starke Abhängigkeit der Industrie vom Export auf. Bremen ist daher stark abhängig von der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft. Im Bundesländervergleich liegt Bremen hier hinter Baden-Württemberg an zweiter Stelle.
Die aktuellen Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung sind kein Grund zur Besorgnis. Allerdings zeigen die aktuellen Ergebnisse der Betriebsrätebefragung, dass die Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung zunimmt. Vor dem Hintergrund der nach wie vor ungelösten Verschuldungskrise in Europa und dem Brexit ist davon auszugehen, dass diese Unsicherheit noch zunehmen wird.
- Strukturwandel in Bremen
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