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Gesundheitswirtschaft in Bremen

Branche mit dynamischem Wachstum

Die Gesundheitswirtschaft gilt als dynamischer Wachstumsbereich mit hoher volkswirtschaftlicher und beschäftigungspolitischer Bedeutung.

Bundesweit ist die Gesundheitswirtschaft mit einem Anteil von rund 12 Prozent an der Bruttowertschöpfung und nahezu acht Millionen Beschäftigten ein relevanter wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Faktor.

Auch im Land Bremen trägt sie mit ihren direkten und indirekten Effekten zur Stärkung der Regionalwirtschaft bei. So sind rund 68.000 Menschen in dieser Branche tätig. Damit ist die Wirtschaft im Land Bremen mit knapp 16 Prozent der Erwerbstätigen stark von der Gesundheitswirtschaft geprägt. Die wirtschaftliche Entwicklung in dieser Branche liegt deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Niveau. Im Jahr 2020 betrug die Bruttowertschöpfung der Bremer Gesundheitswirtschaft 3,3 Mrd. Euro.

Besonders hohe Beschäftigungseffekte

Viele Leistungen und Angebote der Gesundheitswirtschaft sichern die gesundheitliche, pflegerische oder psychosoziale Begleitung, Betreuung und Versorgung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen und Lebensphasen. Diese Kernbereiche der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung erzeugen als standortgebundene Dienstleistungen besonders hohe Beschäftigungseffekte und tragen zur Lebensqualität im Land Bremen bei.

Darüber hinaus gelten Medizintechnik, Biotechnologie und Life Sciences (Biowissenschaften) als innovations- und investitionsrelevante Geschäftsfelder. Einen kompakten Überblick über die Gesundheitswirtschaft in Bremen liefert der aktuelle Branchenreport der Arbeitnehmerkammer.

„Gesundheitswirtschaft – sichert stabile Beschäftigung“
Der Branchenreport der Arbeitnehmerkammer Bremen 2023 zum Download

Eine ausführliche Branchenanalyse hat das Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen im Jahr 2018 im Auftrag der Arbeitnehmerkammer erstellt.

Zentrale Ergebnisse dieser Studie kennzeichnen nach wie vor die Entwicklung und zeigen, wo Potenziale für die Zukunft liegen: So entwickelt sich die Medizintechnik ebenso wie unterstützende Systeme durch neue Möglichkeiten der Digitalisierung weiter. Potenziale bestehen auch im medizinisch-technologischen Bereich.

Pflege und gesundheitliche Versorgung vor großen Herausforderungen

Der Trend zur Ambulantisierung betrifft neben der Pflege in Zukunft auch die gesundheitliche Versorgung. Die Krankenhäuser stehen vor umfassenden Strukturreformen. Vor großen Herausforderungen steht weiter die Altenpflege. In dem komplexen Markt von Wohnen, haushaltsnahen Dienstleistungen, medizinischer und pflegerischer Versorgung werden auch künftig mehr Arbeitsplätze entstehen. Auch neue Berufe und innovative Versorgungslösungen werden gefragt sein.

Neben dem politischen Gestaltungsauftrag in diesem Feld ist der „Faktor Arbeit“ in der Gesundheitswirtschaft der neuralgische Punkt. Ein Großteil der versorgenden Dienstleistungen wird finanziert durch die Kranken- oder Pflegeversicherung – und durch unmittelbare Eigenleistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Vergleich zu anderen Branchen wird das Gesundheitswesen daher oft lediglich als Kostenfaktor gesehen. Am Ende sollen Lohnnebenkosten begrenzt werden, Kostendeckelungen und Kostenverschiebungen – häufig zulasten von Beschäftigten – sind die Folge.

Arbeitsbedingungen zurecht in der Kritik

Zurecht sind die Arbeitsbedingungen im versorgenden Teil der Gesundheitswirtschaft daher immer wieder in der Kritik, denn der Kostendruck wird weitergegeben an die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Aktuelle Reformprozesse haben bisher erst geringe Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen, Berufsflucht und Fachkräftemangel bieten aber gerade keine gute Grundlage für eine zukunftsfeste Entwicklung.

Bleiben die Arbeitsplätze in der Altenpflege, den Therapieberufen, im Krankenhaus oder den Praxen unattraktiv, so ist nicht nur die Gesundheitsversorgung gefährdet, sondern zugleich auch der wirtschaftliche Betrieb. Bereits heute zeigen Aufnahmestopps in Pflegeheimen oder überlange Wartezeiten in Praxen und Ambulanzen, dass wirtschaftlicher Erfolg und Versorgung aber auch Arbeitsbedingungen und Beschäftigung in einem sehr engen Zusammenhang stehen. Gute Arbeit ist dabei wesentlich für die Gewinnung von Nachwuchs und das Halten von Fachkräften bis zu deren Rente.

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Dr. Kai Huter
Referentin für Arbeitsschutz- und Gesundheitspolitik

Am Wall 195
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Tel.: 0421/36301-991
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  • „Gesundheitswirtschaft – sichert stabile Beschäftigung“

    Der Branchenreport der Arbeitnehmerkammer Bremen, Februar 2023

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Weitere Downloads AKB003_Icon-Download

  • Gesundheitswirtschaft in Bremen – Befunde und Perspektiven

    Eine Studie des Instituts Arbeit und Technik im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen, März 2018

    Download PDF
  • „Verkehrte Welt“ – Leiharbeit in der Pflege

    Erschienen in: Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2019

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