Mo 26.05.2025, 9.30 - 14.00 Uhr
– Arbeitnehmerkammer Bremen
Zugewanderte Pflegekräfte im Land Bremen
Gut begleiten in den Bereichen Anerkennung, Ausbildung und Integration
Fast 18 Prozent der Pflegebeschäftigten im Land Bremen haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den Auszubildenden sind es bereits 26 Prozent und unter den Pflegehilfskräften sogar 33 Prozent. Das zeigt: Pflege verändert sich. Zuwanderung ist eine wichtige Stütze und Bereicherung für die Pflege im Land Bremen. Dadurch verändern sich aber auch die die Bedarfs- und Unterstützungslagen dieser Beschäftigten. Darum ging es bei unserem Fachtag „Zugewanderte Pflegepersonen im Land Bremen“.
Gemeinsam haben wir zentrale Handlungsfelder und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Auch zugwanderte Auszubildende waren dabei und haben von ihren eigenen Geschichten und Erfahrungen berichtet. Eindrücklich haben sie gezeigt, was für ein bereichernder und vielseitiger Beruf Pflege ist. Aber auch welche Herausforderungen die bürokratischen Prozesse, das Ankommen in einem neuen Land und das Lernen der neuen Sprache mit sich bringen. Dabei wurde deutlich: Zugewanderte Auszubildende benötigen bessere, fest verankerte Unterstützungsstrukturen – denn aktuell wird das System von engagierten Einzelpersonen getragen.
Drei Workshops zu den Themen Anerkennung, Ausbildung sowie Integration und Antidiskriminierung vertieften die Diskussion und machten deutlich, was wir im Land Bremen brauchen:
- Effektive und transparente Prozesse in den zuständigen Stellen, um dem steigenden Antragsvolumen gerecht zu werden.
- Ausreichend Angebote, die (Fach)Sprachkompetenzen vorbereitend und berufsbegleitend vermitteln.
- Eine bessere Unterstützung von zugwanderten Personen vor und während der Pflegeausbildung.
- Ein umfassendes betriebliches Integrationskonzept mit festen Ansprechpersonen und Zuständigkeiten, das sowohl zugewanderte Fach- als auch Hilfskräfte adressiert.
- Bessere Qualifizierungsmöglichkeiten für zugewanderte Hilfskräfte.
- Betriebliche Maßnahmen, um Diskriminierung und Rassismus zu verhindern und Betroffene zu schützen.
- Übergeordnete Strukturen, die Pflegepersonen aus dem Ausland durch das System lotsen. Hier kann das geplante Welcome Center für Gesundheitsberufe eine wichtige Funktion übernehmen.
Fest steht: Zugewanderte Pflegepersonen spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheits- und Pflegeversorgung im Land Bremen. Sie allein werden aber den Personalmangel nicht lösen können. Dafür braucht es gute Arbeitsbedingungen und eine auskömmliche Finanzierung.
Programm:
Begrüßung
Vorträge
Zugewanderte Pflegekräfte – Relevanz und Handlungsfelder im Land Bremen
Greta-Marleen Storath, Arbeitnehmerkammer Bremen
►Präsentation zum Download
Der Werkzeugkoffer Willkommenskultur & Integration - internationale Anwerbung braucht nachhaltige Strukturen
Ha Le-Fitzek, Deutsches Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF)
►Präsentation zum Download
Impulse aus Sicht zugewanderter Beschäftigter
Parallele Workshops
Workshop 1 – Anerkennungsprozesse im Land Bremen effektiv gestalten
►Dokumentation zum Download
Moderation: René Böhme (Institut Arbeit und Wirtschaft)
mit Kurzbeiträgen von Ulrike Frers (Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen), Ariane Hoffmann (Paritätisches Bildungswerk Bremen) und Verena Madeleine Ortner (Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz)
Workshop 2 – Zugewanderte Personen in der Pflegeausbildung gut vorbereiten und unterstützen
►Dokumentation zum Download
Moderation: Cora Zenz (Institut Arbeit und Wirtschaft)
mit Kurzbeiträgen von Melanie Brauner (Beratungsstelle „Pflegeausbildung – Bleib Dran“), Dorothee Dolkemeyer (ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik) und Markus Janßen (DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus)
Workshop 3 – Integration und Antidiskriminierung im Betrieb fördern
►Dokumentation zum Download
Moderation: Greta-Marleen Storath (Arbeitnehmerkammer Bremen)
mit Kurzbeiträgen von Rebecca Kludig (wisoak, Projekt RessourcE), Nina Kober (Krankenhaus St. Joseph Stift Bremen) und Michael Mindermann (ADA - Antidiskriminierung in der Arbeitswelt)
Moderation: Wiebke Blanquett
Bei Rückfragen zur Veranstaltung wenden Sie sich gerne an:
Greta-Marleen Storath, Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik
g.storath@arbeitnehmerkammer.de
Tel.: 0421 36301-996
