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Text: Ulf Buschmann
Foto: Kay Michalak
1. Mai 2022
Ilka Bahr hat einen ausgefüllten Tag. Mal berät sie vorne im Geschäft, dann wieder heißt es: Ab ins Labor – ein Kunde benötigt eine speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmte Salbe. Dass zwischendrin auch noch Verwaltungsaufgaben und Warenwirtschaft auf dem Plan stehen, versteht sich fast von selbst. Diese in ihrer Form einmalige Arbeitsalltag-Mixtur hat Ilka Bahr als pharmazeutisch-technische Assistentin, kurz PTA. Ihr Arbeitsplatz ist die Aesculap-Apotheke mitten an der Gerhard-Rohlfs-Straße im Herzen der Vegesacker Fußgängerzone. „Langweilig wird es uns nicht“, sagt sie. Was Ilka Bahr so viel Spaß an ihrem Beruf bereitet, ist die Abwechslung. Zu ihren Aufgaben gehört es zum Beispiel, die Kundinnen und Kunden über Wechselwirkungen der Inhaltsstoffe des verschriebenen Medikaments mit anderen Präparaten aufzuklären. Auch Hinweise dazu, wie ein Medikament eingenommen werden sollte, geben Ilka Bahr beziehungsweise ihre Kolleginnen und Kollegen. „Da ist unser ganzes pharmazeutisches Wissen gefordert“, betont Ilka Bahr.
Gerade in diesem Bereich verändert sich viel. Deshalb sei es für jede und jeden PTA überaus wichtig, sich ständig fortbeziehungsweise weiterzubilden. Möglichkeiten hierzu gibt es zahlreiche – die Apothekerkammern machen ebenso Angebote, wie die Hersteller von Medikamenten und Kosmetika. Mit dem entsprechend geweiteten Horizont falle es ihr noch leichter, die Leute zu beraten, meint Ilka Bahr. Sie und ihre Kollegen kennen viele Kundinnen und Kunden persönlich. Mit dieser Bindung könne keine Internetapotheke mithalten. Das macht es Ilka Bahr zum Beispiel leichter, wenn Menschen nach Kosmetik- und Körperpflegeprodukten fragen, die es nur in der Apotheke gibt. Auch hier sind Ilka Bahr und ihre Kolleginnen und Kollegen stets auf dem aktuellen Stand. In jeder Apotheke gibt es außerdem ein eigenes Labor. Dort verbringt Ilka Bahr einen Teil ihrer Zeit, um nach Vorgaben der niedergelassenen Ärzte Rezepturen für Salben, Zäpfchen, Kapseln und Lösungen herzustellen. Weniger mit mixen und anrühren haben die Verwaltungsaufgaben zu tun. Diese sind genauso notwendig, weil Apotheken in Deutschland nicht nur für Endkunden da sind. Sie fungieren darüber hinaus als Dienstleister für Arztpraxen, Pflegeheime und Pflegedienste. PTA wie Ilka Bahr vergleichen vor der Auslieferung die Rezepte mit den bestellten Medikamenten oder prüfen Fertigarzneien auf Vollständigkeit. Am Schreibtisch gibt es die Schnittstelle zum anderen Beruf in diesem Bereich, den pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten, PKA. Beide Berufe, PTA und PKA, werden in der Aesculap-Apotheke und weiteren Standorten ausgebildet.
Voraussetzung ist der mittlere Schulabschluss. Die Ausbildung dauert zweieinhalb Jahre. In den ersten zwei Jahren besuchen die angehenden PTA eine staatlich anerkannte Berufsfachschule (inklusive Praktikum und Erste-Hilfe-Ausbildung). Dann folgt der zweite Ausbildungsteil in einer Apotheke.
Weitere Informationen bei der Apothekerkammer Bremen sowie bei der Europaschule Schulzentrum Utbremen.