Text: Hanna Mollenhauer
llustrationen: Asja Beckmann
1. Juli 2022
Heben und Tragen, Ziehen oder Schieben kommen in vielen Berufen vor. Beschäftigte, die regelmäßig schwere Lasten mit ihrer eigenen Körperkraft bewegen müssen, haben eine hohe Belastung der Wirbelsäule, der Knie und anderer Gelenke und ein deutlich höheres Risiko, an chronischen Bandscheibenleiden zu erkranken.
Muss in verdrehter Körperhaltung oder anderen Zwangshaltungen gearbeitet werden oder werden nur bestimmte Körperpartien einseitig und übermäßig beansprucht, steigt das Risiko für einen Verschleiß des Stütz- und Beegungsapparates.
Mit Lasten anders umgehen
Wenn sich Heben und Tragen nicht vermeiden lassen, kommt es dabei auf die richtige Technik und geeignete Hilfsmittel an:
- Lastgewichte verringern sich, wenn Lasten in mehrere Stücke aufgeteilt oder leichtere Verpackungen verwendet werden. Pflegekräfte sollten schwerere Menschen je nach Situation (mindestens) zu zweit bewegen.
- Heben, Tragen, Transportieren von Lasten können durch technische Hilfsmittel, wie Hebe- und Tragehilfen, Transportmittel und höhenverstellbare Arbeitsplattformen oder Lifter erleichtert werden. Nutzen Sie diese auch bei Zeitdruck. Belastungswirkungen können auch durch Mischarbeit und Aufgabenwechsel gemindert werden.
Was tun zum Ausgleich?
Besonders gut sind gelenkschonende Sportarten, die helfen Verspannungen zu lösen und den Rücken zu kräftigen, zum Beispiel Spaziergänge, Nordic Walking, Radfahren und Schwimmen. Empfehlenswert sind auch spielerische Ballsportarten, Gymnastik oder Yoga. Wichtig ist, dass es Spaß macht.
Lastgewichte für Beschäftigte
Es gibt keine rechtsverbindlichen Grenzwerte für empfohlene Lastgewichte für alle Beschäftigten. Lasten größer als 40 kg für Männer und 25 kg für Frauen gelten grundsätzlich als Risiko. Bei häufigem oder langem Heben und Tragen sind jedoch schon deutlich niedrigere Gewichte als belastend einzustufen.