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Die Arbeitnehmerkammer wertet jährlich die von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegte "Analyse des Arbeitsmarktes für Alleinerziehende" sowie die Angaben des Statistisches Landes- und Bundesamtes aus und vergleicht die Situation der in Bremen mit den in anderen Bundesländern lebenden Einelternfamilien. Aktuell (2019) leben 14.900 Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren in den Städten Bremen und Bremerhaven. Unter den westdeutschen Bundesländern ist die Quote gleichwohl in Bremen wie auch in Hamburg hoch. Der Anteil Alleinerziehender an allen Familien mit minderjährigen Kindern liegt hier bei 24,2 Prozent – im bundesdeutschen Durchschnitt sind es 17,6 Prozent.
9.200 Alleinerziehende mit Kindern unter 18 sind als Erwerbstätige registriert, das heißt 61,5 Prozent sind erwerbstätig – im Jahr zuvor waren es noch über 66 Prozent. 5.700 davon sind teilzeitbeschäftigt. Auch wenn die Quote von über 61 Prozent Erwerbstätigen hoch ist – im Bundesländervergleich ist sie die mit Abstand schlechteste. In Deutschland liegt sie im Schnitt bei 75,8 Prozent. Alleinerziehenden gelingt es in Bremen also schlechter als anderswo, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Allein dieser Befund macht politische Intervention mehr als nötig – denn wie eine Befragung Alleinerziehender zeigt, sind diese in besonderem Maße bestrebt, ihr Leben auch finanziell unabhängig und als ein Vorbild für ihre Kinder zu führen.
9 Prozent aller Arbeitslosen im Land Bremen sind Alleinerziehende – insgesamt 3.225 Personen – über 90 Prozent sind weiblich. Die meisten arbeitslosen Alleinerziehenden sind beim Jobcenter gemeldet, also im sogenannten Regelkreis des SGB II oder landläufig Hartz IV. Nur 260 alleinerziehende Menschen sind im SGB III, also bei der Agentur für Arbeit, als arbeitslos gemeldet.
Mit der unterdurchschnittlichen Erwerbsbeteiligung passt zusammen, dass im Land Bremen die Quote derer, die auf Hilfe nach dem SGB II angewiesen sind, besonders hoch ist. Im Land Bremen gab es 2018 knapp 9.500 alleinerziehende Bedarfsgemeinschaften – Familien also, die Leistungen aus der Grundsicherung beziehen. In Ihnen leben, die Kinder mitgezählt, über 25.000 Menschen. Anders ausgedrückt heißt das, hierzulande sind über 66 Prozent aller alleinerziehenden Haushalte auf Hilfe angewiesen – mindestens ergänzend zu ihrem nicht ausreichenden Einkommen aus Arbeit. In keinem anderen Bundesland ist die Quote so hoch.
Hilfebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit, Erwerbstätigkeit – im Bundesland Bremen sind die Zahlen durchweg und teils deutlich schlechter als in anderen Bundesländern. Warum das so ist, ist nicht leicht zu beantworten. Die Statistik gibt drei Hinweise auf mögliche Ursachen.
So ist der Arbeitsmarkt für Frauen in Bremen insgesamt schwerer erreichbar als anderswo, die Frauenerwerbstätigenquote ist unterdurchschnittlich und ein knappes Drittel der Bremerinnen im erwerbsfähigen Alter ist nicht berufstätig. Im bundesdeutschen Schnitt sind 72,8 Prozent der Frauen erwerbstätig, in Großstädten ist die Quote normalerweise noch höher.
Auch beim Bundesländervergleich der Arbeit von Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen ist Bremen Schlusslicht. Lediglich 43,9 Prozent der sozial abgesicherten Arbeitsplätze waren 2019 an der Weser weiblich besetzt.
Einen weiteren Hinweis auf Hürden beim Einstig Alleinerziehender in den Arbeitsmarkt findet sich in den bremischen Kinderbetreuungsquoten: Zum 1. März 2018 lag die Betreuungsquote bei den bremischen Kindern zwischen 3 und 6 Jahren bei rund 87 Prozent. Dies ist – da Bremen noch immer in einer nachholenden Entwicklung steckt – der niedrigste Wert aller Bundesländer – und auch bei der Betreuungsdauer schneidet Bremen schlecht ab: Über 7 Stunden wurden 2019 nicht einmal 40 Prozent der Kinder zwischen 3 und 6 Jahren betreut. Aufgeholt hat Bremen bei der Betreuung der unter 3-jährigen – hier liegt der Zwei-Städtestaat mit 28,4 Prozent aber dennoch unter dem bundesweiten und auch westdeutschen Schnitt. Die Verfügbarkeit von Betreuungsmöglichkeiten ist natürlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für Aufnahme von Arbeit oder auch die Aufstockung der wöchentlichen Arbeitszeit.
Last not least, und hier sieht die Arbeitnehmerkammer enormen Handlungsbedarf, hatten 73 Prozent der alleinerziehenden Arbeitslosen keinen Berufsabschluss. Sie sind damit zum einen von den meisten heute angebotenen Stellen ausgeschlossen. Sollten sie doch, zum anderen, auf dem Arbeitsmarkt landen, wäre der Lohn mit Sicherheit nicht existenzsichernd. Erst recht nicht, wenn ein Kind oder Kinder zu versorgen sind. Als ersten Ansatzpunkt für die bremische Politik schlägt die Arbeitnehmerkammer daher eine Qualifizierungsoffensive vor, mit der möglichst viele Alleinerziehende ein Berufsabschluss ermöglicht wird.
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Die Arbeitnehmerkammer unterstützt das Projekt Paula+, das einen umfangreichen Informationsaustausch zwischen alleinerziehenden Müttern in Bremen fördern möchte. Paula+ bietet soziale Beratung, Begegnungsmöglichkeiten, Ausbildung und Jobvermittlung an. Im Mehrgenerationenhaus Matthias-Claudius in der Neustadt finden regelmäßig Mütter-Treffen statt.
Präsentation, Netzwerk Alleinerziehende, 1. April 2019
Donwload PDFEine Befragung von alleinerziehenden erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Land Bremen, August 2017
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