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© 2025 Arbeitnehmerkammer Bremen

Kammer für Vielfalt

Die Arbeitnehmerkammer Bremen setzt sich für eine vielfältige und diverse Arbeitswelt ein. Warum Diversity-Programme unverzichtbar bleiben und wie Unternehmen von vielfältigen Belegschaften profitieren.

Die Bremer Bevölkerung und die Arbeitnehmenden im Land sind vielfältig – und somit auch die Mitglieder der Arbeitnehmerkammer. Sie kommen aus unterschiedlichen Familien und Ländern, sie sind arm und reich, unterscheiden sich nach ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität, ihrem Alter, ihrer Weltanschauung oder Religion und ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten.

Die Chancen und Rechte, die Menschen haben, dürfen auch auf dem Arbeitsmarkt nicht von diesen Merkmalen abhängen. Denn Erwerbsarbeit ist zentral, um am Leben finanziell und sozial teilzunehmen. Häufig erfahren Menschen aufgrund eines Merkmals wie Herkunft oder Geschlecht jedoch Benachteiligungen am Arbeitsplatz – ihnen werden Kompetenzen und Fähigkeiten abgesprochen. So ist nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, vom Nachnamen abhängt, queere Personen besonders häufig Anfeindungen am Arbeitsplatz aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität erleben und Frauen aufgrund ihres Geschlechts seltener befördert werden. Diese Diskriminierung erfolgt nicht immer absichtlich und oft aufgrund falscher Vorannahmen.

Die aktuelle Stimmung dreht sich

Das Bewusstsein für Diskriminierung ist in der jüngeren Vergangenheit gewachsen. Um sie auf dem Arbeitsmarkt abzubauen, wurden in den letzten Jahren verschiedene Gesetze erlassen – neben dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz etwa das Entgelttransparenz- und das Führungspositionen-Gesetz. Und auch die Unternehmen und Organisationen haben ihren Beitrag geleistet: Über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus haben sie sich mit diskriminierenden Strukturen auseinandergesetzt. Sie haben den Wert erkannt, den eine vielfältige Belegschaft für sie hat, und Maßnahmen ergriffen, um allen Beschäftigten die gleichen Möglichkeiten zu bieten und falsche und unbewusste Vorannahmen abzubauen. Gemeinsam wurden wichtige Schritte hin zu einer chancengerechteren und diskriminierungssensibleren Arbeitswelt gegangen.

Jedoch dreht sich aktuell die Stimmung. Mit der gesellschaftlichen Polarisierung und dem Erstarken rechter Kräfte geht einher, dass Werte wie Gleichheit und Chancengerechtigkeit infrage gestellt werden. So hat der US-amerikanische Präsident seit seinem Amtsantritt im Januar 2025 in mehreren Erlassen unter anderem Diversity-Programme (DEI1-Programme) verboten und Fördermaßnahmen für Minderheiten abgeschafft. Zwar beziehen die Erlasse sich auf öffentliche Organisationen wie Bundesbehörden und Ministerien, sie wirken sich jedoch bereits jetzt auch auf die Wirtschaft aus: Um keine Nachteile zu erleiden, haben viele Unternehmen ihre Bestrebungen für Chancengleichheit bereits ohne zwingende Vorgaben reduziert oder komplett eingestellt. Waren dies zuerst US-Unternehmen, trifft dies inzwischen auch auf deutsche Firmen zu, die in engen wirtschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten stehen.

Mehr Produktivität und Zufriedenheit

Programme, die Vielfalt und Chancengerechtigkeit in Unternehmen fördern, sind noch immer unverzichtbar, damit alle Menschen irgendwann die gleichen beruflichen Chancen haben werden. Und damit sichergestellt wird, dass an entscheidenden Stellen die Perspektiven aller Bremer*innen berücksichtigt werden. Zudem wirken vielfältige Belegschaften sich positiv auf die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus. Und sie helfen Organisationen, auch zukünftig als Arbeitgeber*innen attraktiv zu sein.

Vielfalt stärkt die Demokratie. Es ist wichtiger denn je, aufzuzeigen, dass Vielfalt und Chancengerechtigkeit die Basis unseres Zusammenlebens sind. Dafür setzt sich die Arbeitnehmerkammer Bremen ein – im Interesse aller ihrer Mitglieder. Denn die Vielfalt der Bremer Bevölkerung ist ein Gewinn. Auch für den Arbeitsmarkt.

1Diversity, Equity, Inclusion, deutsch: Vielfalt, Chancengerechtigkeit, Inklusion.