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© 2024 Arbeitnehmerkammer Bremen

05.03.2024

Frauen profitieren von Tarifverträgen – aber zu wenig von Bildung

Gender Pay Gap in Bremen nach wie vor hoch

Ganze 843 Euro mehr verdienen Frauen in Bremen, wenn sie in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeiten. Bei den Männern liegt der Unterschied zwischen dem Vollzeitlohn in einem tarifgebundenen und einem nicht tarifgebundenen Unternehmen dagegen bei nur 334 Euro. „Dass Tarifbindung sich insbesondere für Frauen auszahlt, ist damit einmal mehr bewiesen“, betont Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen, anlässlich des morgen (Mittwoch) stattfindenden Equal Pay Days.

Am Equal Pay Day gerät alljährlich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in den Blick. Verglichen werden dabei in der Regel die Bruttostundenverdienste von Männern und Frauen. Dieser sogenannte Gender Pay Gap betrug 2023 im Land Bremen 19 Prozent, damit verdienen Frauen 4,86 Euro brutto die Stunde weniger. Der Verdienstunterschied ist zwar über die Jahre gesunken, bleibt aber leicht über dem Bundesdurchschnitt auf hohem Niveau.

Ein großer Teil des Gender Pay Gaps geht auf die unterschiedliche Bezahlung in Berufen und Branchen zurück. So liegen die Verdienste in frauendominierten Branchen in der Regel unter denen in männerdominierten (siehe Grafik). Und selbst der bereinigte Gender Pay Gap, wenn also Qualifikation, Position und Branche vergleichbar sind, liegt deutschlandweit immer noch bei sechs und in Bremen bei sieben Prozent. „Seit Jahren gibt es hier bundesweit kaum Bewegung – das ist immer schwerer nachvollziehbar. Denn einerseits beklagt die Wirtschaft mangelnde Fachkräfte, andererseits werden gut ausgebildete Frauen ganz offensichtlich noch immer finanziell benachteiligt“, betont Heyduck. Auffällig ist hier insbesondere, dass der Lohnunterschied bei Frauen, die einen Meisterbrief, eine Fachweiterbildung oder einen Hochschulabschluss haben, besonders groß ist. Hier sind es sogar 22 Prozent, die die Stundenlöhne von Männern und Frauen auseinanderliegen. „Welchen Schluss soll man daraus ziehen?“, fragt Elke Heyduck: „Dass Bildung sich für Frauen weniger lohnt? Das wäre allerdings fatal.“

Betriebe und Politik sind gefragt

Betriebe sind deshalb gefragt zu überprüfen, ob es tatsächlich Ungleichheiten gibt. Hierfür gibt es spezielle betriebliche Prüfverfahren wie etwa den Entgeltgleichheits-Check (eg-check.de). „Gegen hohe Gehaltsunterschiede helfen vor allem Transparenz und klare Spielregeln im Betrieb – das leisten insbesondere Tarifverträge“, so Elke Heyduck. Und auch, wenn das Entgelttransparenzgesetz noch deutlich besser werden muss: Frauen können individuell prüfen, ob ihre Bezahlung dem Vergleich mit den männlichen Kollegen standhält.

Auch die Politik kann deutlich mehr tun: „Es ist immer noch so, dass die Stundenlöhne von Teilzeitbeschäftigten deutlich unter denen von Vollzeitbeschäftigten liegen. Und in Bremen arbeitet über die Hälfte der Frauen in Teilzeit“, macht Elke Heyduck deutlich. Bremen und Bremerhaven müssen vor allem dafür sorgen, dass das Angebot an Kinderbetreuung ausgebaut und verbessert wird, um Frauen Erwerbstätigkeit überhaupt zu ermöglichen. Die bremische Entgeltgleichheitsstrategie des Senats, die 2022 unter Beteiligung der Arbeitnehmerkammer erarbeitet wurde, bietet viele gute Ansatzpunkte. Darunter auch das Vorhaben, Minijobs in sozialversicherungspflichtige Jobs umzuwandeln und Frauen somit aus der Niedriglohnfalle zu holen.

Weitere Informationen und Zahlen zum Gender Pay Gap finden Sie auch unter: Gender Pay Gap | Arbeitnehmerkammer Bremen

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