Illustration von 3 Kindern in unterschiedlichem Alter

Verbrauchertipp

Sparen für den Nachwuchs

Viele Eltern und Großeltern möchten für ihre Kinder und Enkel gerne etwas zur Seite legen – nicht nur einmalige Geldgeschenke zu Weihnachten und zum Geburtstag, sondern auch mithilfe einer regelmäßigen Sparrate für später zum Ausbildungs- oder Studienbeginn. Doch welche Sparform ist die beste fürs Kind?

Text: Annabel Oelmann (Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen)
Illustration: Annika Falke
28. Februar 2023

Abhängig vom Alter des Kindes und der damit verbundenen Spardauer sowie der Risikoneigung ­kommen dafür mehrere Möglichkeiten in Betracht. Auf der einen Seite sichere einfache Sparkonten, wie Tagesgeld und Festgeldkonten. Auf der anderen Seite schwankungsan­fälligere, aber ertragreichere Fondssparpläne.

Konto oder Depot?

Wer eher Sicherheit statt Rendite wünscht, sollte Spar­konten und Festgeldanlagen wählen. Hier sind wieder zwei bis drei Prozent drin. Insbesondere wenn das Kind schon älter ist und bis zum 18. Geburtstag nur noch ein paar Jahre hin sind. Für Fondsparpläne sollte genügend Zeit verbleiben, um die möglichen Wertschwankungen aussitzen zu können. Das heißt, hier sollte die Mindestspardauer eher über zehn Jahre ­liegen. Ideal ist es, gleich mit Geburt des Kindes einen Fonds­sparplan zu beginnen. Das verspricht deutlich mehr Rendite als etwa ein Sparbuch. Durch die lange Spardauer sind sogar Verluste sehr unwahrscheinlich. Viele Banken bieten hierzu einfache und günstige Kinderdepots an. Dort können Eltern oder Großeltern den Fondssparplan einrichten, indem sie einen Fonds aussuchen und die Sparrate festlegen.

Die Mischung macht’s

Kinder können den richtigen Umgang mit Geld am besten erlernen, wenn sie die Sparform verstehen. Dazu eignet sich ein Sparkonto, das der Sprössling jederzeit nachverfolgen kann. Darauf können auch immer wieder Geldgeschenke ­fließen. Wächst es an, kann später ein Teil mit besseren ­Zinsen festgelegt werden. Auf lange Sicht sind Aktien nicht nur ertragreicher, sondern nachweislich ein Mittel gegen Inflation. Es gibt die Möglichkeit, die Anlagesumme aufzuteilen und sich so für eine Mischung aus Bank- und Fondssparplan zu entscheiden.

Depot im Namen des Kindes

Fondsanteile werden in einem Depot bei der Bank verwahrt. Für Eltern gibt es die Möglichkeit, es auf den Namen des Kindes oder auf den Namen der Eltern einzurichten. Ist das Geld auf den Namen des Kindes angelegt, gehört es auch dem Kind, die Eltern verwalten es nur. Wird es 18, kann es frei darüber verfügen. Eltern können so aber über den Freibetrag des Kindes Steuern sparen. Einige Banken ermög­lichen es auch, dass etwa die Tante oder der Großvater direkt auf das Verrechnungskonto zum Depot das Geld einzahlen, das für den Fondssparplan verwendet wird. Ein Depot eröffnen ­können wiederum nur die Eltern. Das können sie auch im eigenen Namen für den Nachwuchs eröffnen, wenn sie die Kontrolle behalten und im Notfall Zugriff haben wollen.

Vorsicht was „Berater“ verkaufen

Mit emotionaler Werbung versuchen Anbieter, Eltern und Großeltern für Kinderprodukte zu begeistern, die recht teuer und kompliziert sind. In der Regel sind das Ausbildungs- und Rentenversicherungen oder sogenannte Kinderpolicen. Erst nach Abzug teils hoher Vermittler- und Versicherungskosten fließt Geld in Fondsanteile. Auch Augen auf, welche Fonds angeboten werden. Einige weisen mangelnde Qualität trotz happiger Kosten auf. Hier empfehlen sich günstige ETFs. Erkennen können Eltern und Großeltern eine Fehlinvestition erfahrungsgemäß oft erst, wenn es zu spät ist.

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