Do 19.01.2023, 17:00–18:30 Uhr in Bremen – Arbeitnehmerkammer Bremen

VERANSTALTUNGSDOKUMENTATION: Klimageld & Co.: Wem bringt es etwas – und was bringt es dem Klima?

Dr. Stefan Bach beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem „Klimageld“, einem Ansatz aus dem Koalitionsvertrag der „Ampel“. Welche Effekte ergeben sich aus spezifischen Klimaschutzmaßnahmen und Ausgleichsmechanismen? Wirken sie wie gewünscht, oder gehen die Modelle nicht nur an ihrem ökologischen Ziel vorbei, sondern erreichen auch finanziell „die Falschen“? Und was müsste geändert werden? Der Vortrag wird kommentiert von Dr. Tobias Peters, Referent für Wirtschafts- und Finanzpolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Stefan Bach ist Volkswirt und forscht am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung vorwiegend zu steuer- und verteilungspolitischen Fragestellungen. Er hat uns im Vorfeld der Veranstaltung ein paar Fragen beantwortet: 

Herr Bach, was ist das Klimageld?

Stefan Bach: Mit dem Klimageld sollen die Einnahmen des Staates aus der CO2-Bepreisung an alle Bürger*innen zurückgegeben werden. Am besten einheitlich pro Kopf. Da arme Menschen zumeist weniger verbrauchen als der Durchschnitt, bekommen sie dann mehr zurück, als sie bezahlen, bei Wohlhabenden ist es umgekehrt. Die Verteilung wird also etwas gleicher.

Der Preis für Benzin steigt, damit weniger Menschen Auto fahren  wenn ich aber Geld zurückbekomme, verpufft doch der Effekt, oder?

Nicht unbedingt: Denn es lohnt sich, weniger zu fahren, mehr mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Verkehr zu fahren oder verbrauchsärmere Fahrzeuge zu kaufen. Natürlich würde mehr gespart, wenn weniger zurückgezahlt wird. Aber dann wären die Belastungen höher bei denjenigen, die sich nicht so schnell umstellen können.

Die CO2-Bepreisung soll steigen, jetzt gibt es aber eine Energiepreisbremse  inwieweit hat das Auswirkungen auf das Klimageld?

An den stark gestiegenen Energiepreisen hat die CO2-Bepreisung nur einen kleinen Anteil, deren Erhöhung 2023 wird um ein Jahr verschoben. Die Energiepreisbremse begrenzt nur die starken Preiserhöhungen – insgesamt wird es immer noch deutlich teurer, so dass die Anreize zum Energiesparen stärker sind als je zuvor. Langfristig brauchen wir aber die CO2-Bepreisung und das Klimageld weiterhin, wenn die fossilen Energien wieder billiger werden.


Dies ist der vierte Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Wirtschaft und Sozialstaat im Klimawandel“ in Kooperation der Hochschule Bremen und der Arbeitnehmerkammer Bremen. Die Veranstaltung findet in der Arbeitnehmerkammer statt und wird live auf YouTube gestreamt.


Donnerstag, 19.1.23, 17-18:30 Uhr
Klimageld & Co.: Wem bringt es etwas – und was bringt es dem Klima?
Dr. Stefan Bach (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin)
Kommentar: Dr. Tobias Peters (Referent in der Politikberatung der Arbeitnehmerkammer Bremen)

Ort:
Arbeitnehmerkammer Bremen
Kultursaal
Bürgerstr. 1
28195 Bremen 

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Alternativ können Sie sich innerhalb der Geschäftszeiten telefonisch anmelden unter: 0421/36301-985 


Hier geht es zum Livestream auf YouTube. 

Dr. Stefan Bach, DIW Berlin

in Kooperation mit der Hochschule Bremen

 

Alle Termine der Ringvorlesung:

„Wirtschaft und Sozialstaat im Klimawandel“