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Pressemitteilung

31.03.2022

Beschäftigung so hoch wie nie – Entwicklung bleibt aber hinter anderen Ländern zurück

Arbeitnehmerkammer legt Bericht zur Lage vor

Der bremische Arbeitsmarkt hat die Pandemie dank Kurzarbeit unerwartet gut überstanden. Wie der aktuelle Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen zeigt, waren im Juni 2021 mit 336.656 so viele Menschen im Land Bremen sozialversicherungspflichtig beschäftigt wie nie zuvor zur Jahresmitte. Damit knüpfte Bremen an die Rekorde der Vor-Corona-Zeit an und übertraf noch einmal das Niveau vom Juni 2019 um fast 2.400 Beschäftigte. „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich der Arbeitsmarkt trotz der schwierigen Voraussetzungen stabilisiert hat“, betont Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Weiterhin hohe Arbeitslosigkeit

Allerdings bleibt die Beschäftigungsentwicklung in Bremen hinter der in anderen Ländern und Städten zurück. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt 2021 mit 10,7 Prozent über der von 2019 (9,9 Prozent) und ist zudem weiterhin die höchste aller Bundesländer. Im Vergleich zu 2020 verringerte sich allerdings die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen – vor allem gegen Ende des vergangenen Jahres fiel sie überraschend deutlich auf 36.200 Personen. Der zeitweise Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist damit wieder weitgehend abgebaut und lag im Dezember 2021 noch um knapp 1000 höher als im Dezember 2019.

Der bundesweite Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit, ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, erreichte Anfang dieses Jahres sogar einen neuen Höchststand. Dies zeigt, dass Fachkräfte fehlen und dieser Mangel zum Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung zu werden droht. „Bremen kann es sich nicht leisten, die Potenziale der Menschen ungenutzt zu lassen – etwa durch Arbeitslosigkeit, fehlende Aus- und Weiterbildung, unfreiwillige Teilzeit oder eine geringe Frauenerwerbsbeteiligung“, mahnt Schierenbeck. Öffentliche Ausgaben, etwa für Qualifizierung, seien strukturpolitisch gut angelegt, da die wirtschaftliche Entwicklung stark abhängig ist von der Verfügbarkeit qualifizierter Beschäftigter.

Bremen braucht wirtschaftspolitische Impulse

Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft in Bremen weniger dynamisch als in anderen Bundesländern. Etwa ein Drittel fehlt dem bremischen Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung im Vergleich zu der Entwicklung in Westdeutschland insgesamt. Auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung anderer Städte kann Bremen nicht Schritt halten. „Diese langfristige Entwicklung bereitet uns Sorge. Denn nicht nur Dekarbonisierung, Demografie und Digitalisierung prägen die Transformation von Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Auch die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine werden das Tempo wirtschaftlicher Umbrüche beschleunigen“, so Schierenbeck. Die Abhängigkeit von funktionierenden Lieferketten und stabiler Energieversorgung wird abermals deutlich.

Um nicht weiter den Anschluss zu verlieren, ist es wichtig, dass Bremen durch öffentliche Investitionen die Transformation unterstützt, wirtschaftskraftstärkende Maßnahmen wieder deutlicher ins Zentrum rückt und so Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt setzt. Bei Investitionen in Forschung und Entwicklung, bei wissensintensiven Dienstleistungen oder in der Qualifikationsstruktur auf dem Arbeitsmarkt haben Bremen und Bremerhaven Nachholbedarf. Es wird gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Möglichkeiten zur steten Weiterqualifizierung brauchen, um im Standortwettbewerb zu bestehen.

Der „Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2022“ (PDF) steht zum Download bereit.

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