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Aktuell: Tarifbindung
Die Tarifbindung im Land Bremen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Während im Jahr 2000 noch zwei Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Unternehmen beschäftigt waren, das einen Tarifvertrag anwendet, war es im Jahr 2018 nur noch etwas mehr als jede bzw. jeder Zweite. Auch deutschlandweit fallen immer weniger Beschäftigte unter einen Tarifvertrag. 2018 waren es 54 Prozent.
Besonders stark zurückgegangen ist der Anteil der tarifgebundenen Betriebe. Lag dieser im Jahr 2000 noch bei 38 Prozent, ist er bis 2018 auf 17 Prozent gesunken. Dieser Wert liegt sogar um zehn Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Vor allem kleinere Betriebe sind aus der Tarifbindung ausgestiegen.
Der Bundesländervergleich verdeutlicht, dass die Tarifbindung nach Beschäftigten im Land Bremen auf der Höhe des Bundesdurchschnitts liegt. In der Öffentlichen Verwaltung sind in Bremen wie anderswo besonders viele Beschäftigte tarifvertraglich abgesichert. Wird nur die Privatwirtschaft betrachtet fallen die Zahlen deutlich niedriger aus.
Der Bundesländervergleich bei der Tarifbindung nach Betrieben liegt nur für 2017 vor. Hier schneidet Bremen schlecht ab und landet im unteren Drittel, unterboten nur von vier ostdeutschen Bundesländern samt Berlin. Vorne liegen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz - allerdings wird auch hier nur in gut jedem dritten Unternehmen ein Tarifvertrag angewendet.
Insgesamt arbeiten im Land Bremen 55 Prozent der Beschäftigten in Betrieben, die einen Tarifvertrag anwenden. Im Einzelhandel ist es nur jede bzw. jeder dritte Beschäftigte. Besonders stark zurückgegangen ist der Anteil der tarifgebundenen Beschäftigten aber im verarbeitenden Gewerbe. In nur vier Jahren ist die Tarifbindung hier von 82 Prozent auf 65 Prozent gesunken.
Zwischen den verschiedenen Branchen unterscheidet sich die Tarifbindung im Land Bremen erheblich. Im Handel wendet beispielweise nicht mal jedes zehnte Unternehmen einen Tarifvertrag an. Besonders stark ist die Tarifbindung aber im Logistik-Sektor zurückgegangen. Während im Jahr 2014 immerhin noch 27 Prozent aller Betriebe einen Tarifvertrag hatten, ist dieser Anteil in nur vier Jahren auf zehn Prozent gesunken.
Frauen sind sehr viel seltener in tarifgebundenen Unternehmen beschäftigt als Männer. Vor allem nach 2011 ist der Anteil der nach Tarif bezahlten weiblichen Arbeitnehmerinnen deutlich gesunken. Dies hängt damit zusammenhängen, dass gerade in Branchen wie dem Einzelhandel die Bedeutung von Tarifverträgen sinkt. In der Industrie arbeiten vornehmlich Männer - oft mit Tarifvertrag.
Deutschlandweit ist der Anteil der tarifgebundenen Beschäftigten bei beiden Geschlechtern nahezu identisch. In Bremen hingegen profitieren mehr Männer, aber weniger Frauen von den Vorteilen eines Tarifvertrags. Dies hängt mit der hier vorherrschenden Wirtschaftsstruktur zusammen, die nach wie vor industriell geprägt ist. Auch der Hafen ist tarifvertraglich gut abgesichert. Und auch dort sind vorwiegend Männer beschäftigt.
Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Unternehmen verdienen im Land Bremen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Beschäftigte in Unternehmen mit Tarifvertrag. Bereinigt um Strukturmerkmale (wie Betriebsgröße und Branche) ergibt sich ein Lohnunterschied von immerhin noch 8,7 Prozent. Im bundesdeutschen Durchschnitt ist der bereinigte Lohnabstand mit 10,4 Prozent sogar noch größer. Eine hohe Tarifbindung hat positive Auswirkungen auf das gesamte Lohngefüge einer Region.
Im Land Bremen arbeiten Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Unternehmen mehr als eine Stunde länger, als ihre Kolleginnen und Kollegen, die in Betrieben tätig sind, die keinen Tarifvertrag anwenden. Nur in Baden-Württemberg ist der Unterschied größer. Deutschlandweit liegt die wöchentliche Mehrarbeit in nicht-tarifgebundenen Unternehmen bei 52 Minuten. Interessant ist, dass in den ostdeutschen Bundesländern die Gehaltsunterschiede zwischen tarifgebundenen und nicht-tarifgebundenen Unternehmen zwar sehr groß sind, es aber hinsichtlich der Mehrarbeit geringere Abweichungen gibt.
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Erschienen in: Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen 2019
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